Festverlauf Schützenfest Haltern 2018
Zu Beginn des Schützenfestes 2018 standen zunächst wie immer die Aufbau- und Aufräumarbeiten an Fest- und Schießplatz im Vordergrund. Begleitet von gutem Wetter und der Situation, dass das Zelt in diesem Jahr erfreulicherweise schon am Anfang der Schützenfestwoche aufgebaut war, gingen die Vorbereitungen zügig voran, so dass man sich am Mittwoch, dem 09. Mai pünktlich um 18:30 Uhr in der Ss. Cosmas und Damian Kirche in Leer einfand.
Während der Schützenmesse, an der auch wieder Messdiener und Lektor aus der Bauernschaft mitwirkten, verglich Dechant Büll das Vereinsleben im Schützenverein mit einem Mobilè für Kleinkinder. Ohne das Zusammenspiel vieler einzelner Fäden und Ebenen, sowie dem Ineinanderlaufen zu einer gemeinsamen Hauptschnur wäre das Mobilè, ähnlich wie die Gemeinschaft, weder in Bewegung noch hätte es ein gemeinsames Ziel.
Im Anschluss an die Messe fand zum Gedenken an alle Verstorbenen, Gefallenen und Vermissten des Vereins die Kranzniederlegung am Ehrenmal statt. Vorsitzender Frank Berning mahnte in seiner Rede besonders die weltweite Rüstungsindustrie, die aktuell auf einem bisher nicht dagewesenen Niveau investiere und appellierte zugleich an alle Anwesenden, den Frieden, der leider Gottes keine Selbstverständlichkeit mehr sei, in jeglicher Form zu unterstützen.
Besonders zu erwähnen an dieser Stelle sicherlich noch die musikalische Begleitung während der Messe und bei der Gedenkfeier durch die Leerschke Blick-Band, die dem Ganzen eine besondere Note gab.
Ab 21:00 Uhr fand am Abend die Jugendfete „Mexican Night“ auf dem Festzelt statt. Ein Motto, das seit vielen Jahren für einen regen Besuch in Haltern sorgt, so auch in diesem Jahr, denn es tanzten gut 430 Besucher zu den Klängen des DJ-Teams Highlight, welches nicht zuletzt ebenfalls Ihren Beitrag zu den erfreulichen Einnahmen leistet. Die letzten Tanzwütigen hielt es sogar bis nach 5:00 am Morgen in Haltern.
Am Donnerstag, dem Himmelfahrtstag , fanden vormittags zunächst kleinere Umbauarbeiten statt, ehe dann um 14:00 Uhr auf dem Festzelt angetreten wurde und man gemeinsam zum Hof Hüsing marschierte, wo der Oberst, die Vereinsfahne und die Könige ausgeholt wurden. Dem Durchzählen zur Folge waren mehr als 70 Schützenbrüder angetreten. Nach einer kurzen Ansprache von Oberst Markus May führte der Weg unter der musikalischen Begleitung des Spielmanns- und Fanfarenzuges Kolping Metelen zum Schießplatz am Hof Wolbert.
Hier konnte Vorsitzender Berning 2 Ehrungen vornehmen, denn zum einen bekam Hermann Huesmann für über 20 jährige Vorstandsarbeit eine entsprechende Auszeichnung und zum anderen erhielt Werner Deitermann, der zusammen mit seiner Frau Maria vor 25 Jahren das Königspaar stellte, den Jubelorden. Sodann startete das Königsschießen mit den Eröffnungsschüssen von Bürgermeister Wenking und Pater Dhaman.
Schnell kristallisierten sich 3 Anwärter auf die Königswürde heraus, welche sich schlussendlich Jonas Viefhues mit dem 87. Schuss sicherte. Zur Königin erkor er sich seine Freundin Stefanie Meiring. Diese hatte erfreulicherweise nun genügend Zeit sich für den Aufmarsch und die Abendveranstaltung umzuziehen, den der Vogel fiel bereits gegen ca. 16:00 Uhr, so früh wie lang nicht mehr in Haltern. Um die Zeit bis zum Aufzug des neuen Königspaares zu überbrücken, zogen auch in diesem Jahr die Schießmeister Olaf Große-Kleimann und Sven Budde ein zweites hölzernes Zielobjekt, diesmal in Form eines Sterns, in den Kugelfang der Vogelstange, die nach 2016 nun schon zum 2. Mal vom Geschossfanganlagenverein Schöppingen stammt. Hier durfte nun Jedermann seine Schießkünste trainieren, für die Treffsichersten gab es Freigetränke.
Gegen 18:30 Uhr wurde das neue Königspaar proklamiert und man zog zurück zum Festzelt, wo sich um 20:00 Uhr die Polonaise anschloss, ehe dann die Band „Road Driver“ zum Königsball aufspielte. Gegen 3:00 Uhr in der Früh stimmten diese dann nach einem guten Programm ihr letztes Lied an und da das Fest sich noch recht guten Besuchs erfreute, begleiteten einige das Königspaar auch noch nach Hause auf den elterlichen Hof des Königs.
Am Morgen folgte bereits um 10:00 Uhr der Frühschoppen, der traditionell immer von vielen Vereinsmitgliedern wahrgenommen wird, so geschehen auch an diesem Tag. Um 15:00 Uhr stand sodann auch schon das Kaffeetrinken auf dem Programm. Ein willkommener Termin, auch für ältere Vereinsmitglieder, sich in ruhiger Atmosphäre und bei leckerem Kaffee & Kuchen zu unterhalten.
Auch dieses Mal konnte Frank Berning wieder einige Blumensträuße verschenken und zwar an Maria Deitermann als „silberne“ Jubelkönigin und an Elisabeth Wolbert, die vor genau 50 Jahren mit ihrem bereits verstorbenen Mann Heinrich die Königsehre inne hatte, eine besondere Ehrung, die selten vorkommt. Außerdem erhielt Mathilde Höing als älteste Anwesende ein weiteres Blumenpräsent.
Pünktlich um 20:00 erfolgte dann der 2. Ausmarsch des diesjährigen Schützenfestes. An diesem Abend zog die Polonaise in Richtung Kapelle, ehe dann die Band „Chicken Skin“ den abendlichen Festakt begann. Zunächst kamen die drei Königspaare beim Ehrentanz auf Ihre Kosten, doch die ersten Gratulanten ließen auch nicht lange auf sich warten. Es schickten sich wieder einmal viele Gäste an dem Königspaar persönlich Ihre Glückwünsche zu überbringen.
Die Junggesellen, zu denen Jonas auch zählt, überbrachten passten zu dessen Beruf einen Kabelbaum aus Kupferleitungen. Der Stammtisch des Königs hatte eine Pommesgabel für den „großen“ Hunger vorbereitet, denn die Miniatur-Ausführung hatte Jonas zuvor noch an der Vogelstange in „Normalausführung“ unters Volk gebracht, wohl gemerkt aus Edelstahl und mit Vereinsprägung. Auch der Stammtisch von Steffi ließ es sich natürlich nicht nehmen zum Thron zu marschieren, ebenso die Arbeitskollegen sowie die Verwandschaften und Nachbarn beider Seiten. Die Clique des Königspaares brachte die nunmehr dritte Fahne aufs Zelt, mit ihrer durchgehend pinken Farbe standesgemäß entsprechend auffällig. Nicht unerwähnt natürlich auch das Vogelpräsent fürs kommende Neujahrschießen in der heimatlichen Nachbarschaft des Königs. Besonders zu erwähnen noch die Showeinlage des DJ-Teams Highlight, die Jonas auch tatkräftig unterstützt. Sie brachten Konfetti, laute Musik und Nebel mit aufs Zelt, letzterer sorgte für eine leichte Dunstwolke am Zelthimmel, den man sonst eigentlich nur aus Jahren kannte, in denen im Zelt noch geraucht werden durfte.
Da auch unsere Gastvereine aus Ostendorf, Dorf und der Alst wieder einmal zahlreich vertreten waren, fanden sich zu später Stunde noch mehr Feierwillige auf dem Zelt wieder als am ersten Abend. Somit stellte nicht nur die Band eine halbe Stunde länger ihr musikalisches Können unter Beweis, sondern auch der Schützenzug setzte sich erst gegen 4:30 Uhr in Bewegung Richtung Heimat des Königspaares. Hier angekommen kam dann erstmals der mobile Vereinsgrill zum Einsatz, der kurzehand Bereifung, Gasversorgung und Beleuchtung vom Vorsitzenden verpasst bekommen hatte. Prima geeignet im Übrigen auch um mit passenden Pfannen köstliche Spiegeleier zuzubereiten. Dem nicht genug, denn gegen 7:00 Uhr setzte sich die Truppe, mittlerweile leicht dezimiert ein weiteres Mal in Bewegung, diesmal in Richtung Dorfladen um sich dort mit Würstchen für den Grill zu versorgen und den Umsatz mit weiteren Einkäufen die zu einem rustikalen Schützenfest-Frühstück gehören anzukurbeln.
Am Samstag, dem letzten Tag des Schützenfestes traf sich der Verein zum internen Familiennachmittag. Für Kinder stand Spielzeug und eine Hüpfburg bereit, die erfreulicherweise von der Volksbank gesponsort wurde. Die Frauen genossen in geselliger Runde Kaffee und Kuchen und die Männer marschierten zum Rübenkönigschießen. In diesem Jahr ergab sich ein langes Ringen, denn dem Styroporvogel hatte man eine außergewöhnliche Größe zugelegt, sicherlich das Ergebnis eine feucht-fröhlichen Abends der Junggesellen, die gewohnheitsgemäß im Vorfeld in Kooperation mit dem noch amtierenden Rübenkönig den Vogel bauen. Die Königsehre erschoss sich in diesem Jahr Hermann Huesmann, zur Rübenkönigin erkor er sich Johanna Gerwing. Auch dieser Abend, wie sollte es anders sein, ging bis spät in die Nacht, ehe dann das diesjährige Schützenfest in Haltern mit dem „nach Hause bringen“ des Rübenkönigs zu Ende ging.
Unterm Strich wieder einmal ein sehr gelungenes Fest, mit tollen Königspaaren, abgestimmter Organisation, positiver Stimmung, nicht zuletzt Dank professioneller Musikbands und ebenso tollen Wetterbedingungen.